Wer kennt es nicht: nach einer langen Mix-Session krampfen die Finger und du würdest die verdammte Maus am liebsten direkt in den Müll werfen. Das Arbeiten allein mit Plugins wird sich nicht nur auf deine Hand negativ auswirken, die Koordination zwischen mehreren Fenstern und deren friemelige Bedienung mit der Maus kann recht zeit- und nervenraubend sein. Genau hier kommt die Console 1 von Softube in’s Spiel! Softube hat mit der „Console 1“ eine unserer Meinung nach uneingeschränkt empfehlenswerte Controller Einheit inklusive diverser Emulationen beliebter und bewährter Hardware Mischpulte und Geräte auf den Markt gebracht. In diesem Blog möchten wir dir die verschiedenen Channel Strips vorstellen, die Softube zur Console 1 anbietet und genauer auf die Funktionsweise eingehen.
SOFTUBE „Console 1“ MIXING SYSTEM
Das „Console 1“ Mixing System von Softube wird dir das Mischen deiner Songs in der DAW deiner Wahl erleichtern und den Workflow signifikant beschleunigen. Softubes „Console 1“ vereint die Vorzüge echter Konsolen Klassiker, wie zum Beispiel der Solid State Logic SL4000, durch das Emulieren der spezifischen Klangeigenschaften und erspart dir dadurch die Anschaffung der kostspieligen Originale und Vorlagen der von Softube angebotenen Channelstrips. Die zur Auswahl stehenden virtuellen Channel Strips basieren nämlich auf Equipment renommierter Marken wie zum Beispiel Solid State Logic, Empirical Labs oder Chandler Limited, und sind kaum hörbar davon zu unterscheiden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Plugins, die per Maus gesteuert werden, bietet die Konsole dir die Möglichkeit des platzsparenden und zugleich haptischen Mixings im modernen Umfeld heutiger Studios. Das System besteht aus der Hardware „Console 1“ und den dazugehörigen optionalen Channel Strips. Als Nutzer muss man sich nicht sofort alle Erweiterungen kaufen, sondern kann das System step by step auf Grundlage eigener Bedürfnisse ganz modular erweitern. Das konkurrenzlose und in der Umsetzung einzigartige System, welches die Vorzüge der digitalen Welt mit denen der analogen verbindet und seine Hardware-Pendants nahezu identisch simuliert, wurde von der Presse mit äußerst positiven Kritiken aufgenommen und konnte inzwischen viele zufriedene Nutzer gewinnen.
„Console 1“
Auf der Oberfläche der „Console 1“ finden sich schön aufgeräumt Regler für den parametrischen Equalizer, Kompressor, Gate, Transient-Shaper, Hoch- und Tiefpassfilter, Sättigung, Panorama und Gain Staging sowie diverser funktionaler Wahl- und Umschalttaster. Die Bedienung ist für jeden Channel Strip, den man wählt, im Grunde genommen gleich und äußerst intuitiv. Schon nach wenigen Stunden kann man damit flüssig arbeiten! Das Gerät wird einfach per USB an PC oder Mac angeschlossen und ist nach der Installation der dazugehörigen Software sofort in allen gängigen DAWs, sowohl im VST, VST3, AU als auch AAX Format, einsatzfähig. LED-Meter, -Anzeigen und -Ringe um die Regler bieten ein visuelles Feedback, sodass man während der Arbeit nicht unbedingt auf den Monitor schauen muss. Falls man doch lieber auf die Plugin Oberfläche schaut, kann man auch diese individualisieren und die Darstellung in Größe und Umfang den eigenen Wünschen per Knopfdruck anpassen. Die ergonomische Oberfläche und der intuitive Aufbau der Konsole erleichtern den Workflow enorm und reduzieren die Zeit, die man mit Routinearbeiten beim Mixing und Mastering verbringt, sodass man sich mehr auf Details und künstlerische Extras konzentrieren kann. Beim Kauf ist in der Regel der SL 4000 E Channel Strip dabei, welcher der Solid State Logic 4000E nachempfunden ist. Mit der Original SSL4000 wurden in den 80ern sehr viele Platinplatten Pop- und Rockhits druckvoll, dynamisch und kräftig abgemischt, der Klang ist den meisten unbewusst aus TV und Radio bekannt. Vorausgesetzt wird bei einem Windows-Rechner mindestens Win 7 (64 Bit) und bei einem Mac OSX 10.9 als Betriebssystem. Zudem wird bei beiden Systemen mindestens ein Gigabyte RAM und ein Gigabyte HD, ein freier USB 2.0 Anschluss, eine Internetverbindung sowie ein iLok License Manager nötig.
CHANNEL STRIPS
AMERICAN CLASS A
Der American Class A Channel Strip ist von den größten Klassikern der amerikanischen Mischpult-Hardware inspiriert und emuliert den typischen API Sound. Typisch dafür sind reißende Drums, schneidende Gitarren, druckvolle Bässe und offener Gesang. Begrenzt man bei diesem Channel Strip mit den Range-Reglern des EQ das Gain-Boosting und -Cutting, kann es zudem zu einem hochauflösenden Mastering Gerät umfunktioniert werden. Der Stufen-EQ mit proportionalen Q-Werten, die für kräftige Boosts und saubere Schnitte sorgen, sind zudem frei wählbar. Außerdem kann mit Pegelanpassung, Phasendrehung sowie High- und Lowpass-Filtern gearbeitet werden, womit man das Projekt noch ordentlich pimpen kann. Eingangsfilter lassen sich auch auf den Regelweg des Kompressors routen. Die Shape-Sektion bietet mit Gate- und Transientenbearbeitung die Möglichkeit, die besonders für Drums und Percussion typischen crispy Transienten in deinen Song zu bringen, was zu einem besonders prallen und druckvollen Klang führt. Zudem kann der Channel Strip auch in Amp Room – Softubes Pro-Audio-Gitarrenplattform – sowohl als Equalizer, als auch als Kompressor verwendet werden.
BRITISH CLASS A
Inspiriert wurde dieser Channelstrip von klassischen britischen Einheiten aus den 60er und frühen 70er Jahren. Genauer dienten die legendären Neve-Konsolen als Inspiration, allerdings gab es den British Class A Channel Strip – anders als die SSL-Emulationen für „Console 1“ – ohne das offizielle „Okay“ eines Lizenzgebers. Man kann nur raten, was der Grund dafür war, einen Nachteil stellt es allerdings nicht dar. Der Sound überzeugt auch ohne das N-Logo und zudem ist er günstiger – womöglich aufgrund ersparter Lizenzkosten.
Emuliert wird eine „weichere“ Neve 1073 für den Input-Drive, Neve 1084 für den EQ bzw. die Filter, Neve 2254 für den Kompressor mit erweitertem Parametersatz und den Filter, sowie Neve 2257 als Gate und einen Limiter.
Der Channel Strip überzeugt mit einem charakteristisch-musikalischen Sound mit süßen Höhen, sowie einer unverkennbaren Tiefe und Fülle. Es wurde gewollt eine Verzerrung mit eingebracht, welche sich im Stil des warmen, geschmackvollen Rocks sehr wohl fühlt. Der simulierte Eingangstransmitter sorgt für einen gezielten Sättigungseffekt und der Equalizer bietet zwei Mittenbänder. Wenn man den Drive stark aufdreht, kann man mit dem British Class A richtig britzelig schneidende E-Gitarren Sounds erreichen.
CHANDLER LIMITED ZENER BENDER
Der Chandler Limited Zener Bender ist eine sensationelle Ergänzung für die Softube „Console 1“. Er vereint den Curver Bender-Equalizer und Zener-Limiter von Chandler Limited – klassische EMI-Konsolen. Es sind zwei Einheiten mit Vintage Sound, voller Tradition und dem Vertrauen von einigen der weltbesten Ingenieure. Der Channel Strip simuliert den historischen Abbey Road Sound aus den späten 60er-Jahren und wurde für einen modernen Studio Kontext neu interpretiert. Er besitzt Einheiten, die bereits auf modernen klassischen Schallplatten wie etwa von Beyoncé, The White Stripes und Lady Gaga verwendet wurden. Sowohl der Curver Bender, als auch der Limiter von Chandler Limited wurden primär für die Anwendung auf Bussen und Summen konzipiert. Die Kombination aus beiden und die Fähigkeit des Strips, noch richtig Lautstärke und Punch in die Summen zu bringen, macht diesen Channel Strip zum Bus- & Summenspezialisten. Darüber hinaus überzeugen Funktionen, wie ein externer Sidechain-Eingang, Mid/Side-Processing und Channel-Linking. Flexibilität, nuancierter, hochwertiger und harmonischer Sound, die vorbildliche Bedienbarkeit und das ausschließlich in der Software-Variante vorhandene Mid/Side Processing machen den UAD Chandler Limited Zener Limiter ganz klar empfehlenswert.
EMPIRICAL LABS TRAK PAK
Der Empirical Labs Trak Pak Channel Strip basiert auf den simulierten Empirical Labs Geräten Lil FrEQ und Mike-E. Lizenziert und entwickelt wurde er in Zusammenarbeit mit Dave Derr und Empirical Labs. Trak Pak bringt Kraft, Fülle, Charakter und analoge Wärme auf einem Channel Strip mit sich. Mit diesem Strip hat man eine Shape Sektion mit dem De-Esser und HF-Limiter von Empirical Labs, sowie eine Equalizer Sektion mit dem 4-Band parametrischen EQ aus dem Lil FrEQ mit alternativ wählbaren High- und Low-Shelf-Filtern sowie eine Compression/Drive Sektion, welche auf dem Mike-E Kompressor basiert. Dieser bietet die perfekte Mischung aus Kompression und Verzerrung, die moderne Tracks verlangen. Für genauere klangliche Anpassungen ist die Kompressor- und Sättigungsschaltung des Mike-E auf Compressor und Drive Sektion aufgeteilt. Der Compressor übernimmt die reine Kompression, während der Drive die raue und warme Zerre mit Retrocharakter bringt, für die Mike-E berühmt ist. Die Bedienung ist einfacher und exakter als bei dem Hardware-Vollbild, und doch sind Sound und Performance äquivalent zu den analogen Gegenstücken. Näher kommt einer Empirical Labs Konsole bisher nichts.
SOLID STATE LOGIC XL 9000 K-SERIES
Der Solid State Logic XL 9000 K-Series ist der perfekte Kanalzug für moderne, transparente Aufnahmen mit dezenter Sättigung und moderner Farbe im Klang. Er verfügt über einen sauberen und natürlichen EQ und erweiterte Gate- und Kompressorfunktionen. Das Schaltungsdesign des XL 9000 K bietet eine große Bandbreite, minimale Phasenverschiebung und extrem niedrige Verzerrung, was den Strip besonders beliebt bei R’n’B, Hip Hop und Electronica Produzenten, sowie für Klassik- und Jazzaufnahmen macht. Durch die zusätzliche Emulation von SSLs VHD-Schaltung (Variable Harmonic Drive) kann dem Klang bei Bedarf mehr Farbe, Charakter und Sättigung gegeben werden. Das solide, tiefe Low-End und die erweiterten luftigen Höhen funktionieren super, um einen sehr modernen, großen und breiten Sound zu kreieren. Auf der „Console 1“ bestimmt der Drive-Regler den Grad der Verzerrung und mit dem Character-Regler kann bestimmt werden, ob die Verzerrung eher röhrenartig (von 2.Ordnung) oder Transistor-ähnlich (von 3. Ordnung) sein soll. Genau wie auf dem analogen Gegenstück ist jede beliebige nuancierte Mischung zwischen den beiden Klangcharakteren möglich. Der Channel Strip kommt auch bei den Profis gut an: Mixing Engineer und Produzent Michael Brauer sagte, dass er sich gut anfühle, leicht zu benutzen sei und sich sehr gut anhöre.
SUMMIT AUDIO GRAND CHANNEL
Der Softube Summit Audio Grand Channel ist eine Emulation des passiven Equalizers Summit Audio EQF-100 und des Röhrenkompressors Summit Audio TLA-100A. Der Channel Strip wurde in Zusammenarbeit mit dem Hersteller der originalen Hardware entwickelt, bis jetzt existierte noch keine Emulation der Geräte. Softube hat sich bei der Gestaltung exakt an das Original gehalten und lediglich ein paar Extras hinzugefügt. Der passive Equalizer besitzt vier Frequenzbänder und bietet dir eine recht große Bandbreite an Eingriffsmöglichkeiten. Natürlich kannst du die Filter auch kreativ einsetzen, um zum Beispiel schöne Filter-Sweeps zu gestalten. Die Frequenzbereiche des ersten und zweiten Bands überlappen. Durch den Regler für die Bandbreite kannst du bestimmen, wie weit diese Überlappung reichen soll. Eine sehr schöne Möglichkeit, den Klang noch mehr nach seinen eigenen Vorstellungen zu formen. Der Sound durchläuft erst den Equalizer und dann den Kompressor, die Reihenfolge kann man jedoch ganz leicht ändern - wie bei allen Softube Channel Strip Simulationen. Der Klang des Summit Audio Grand Channel lässt sich am besten mit einer Tasse heißer Schokolade beschreiben: cremig, granular und warm. Besonders eignet sich dieser Channel Strip für unter die Haut gehende Vocals, crunchige Bassriffs und charakteristische Bus- und Summenkompression mit klar hörbaren klanglichen Veränderungen.
WEISS GAMBIT SERIES
Die Grundlage für den Weiss Gambit Series Channel bietet eine Zusammenfassung der besten Features von zwei der weltweit am meisten bewunderten Digitalprozessoren: dem Weiss DS1-MK3 und dem Weiss EQ1. Während die Originalgeräte sich vorrangig im Mastering einen Namen machen konnten, findet dieser Channel Strip mit seinem auf den „Console 1“ maßgeschneiderten Funktionsumfang nun auch bereits im Mixing Verwendung. Die Input-Sektion verfügt über die EQ1-eigenen 12-dB-Low-Cut- und 6-dB-High-Cut-Filter, die es mit hunderten Schritten möglich machen, sehr präzise Einstellungen vorzunehmen.
Die Shape-Sektion kann für gängiges Expandieren/Gating genutzt werden, gleichzeitig macht sie es aber auch möglich, leise Klänge hervorzuholen, ohne die lauten zu beeinflussen, da sie unter dem Schwellwert arbeiten kann. Die EQ-Sektion verfügt über den Weiss EQ1 im “Low-Latency-Modus” ohne Dynamik und hat daher den vollen Frequenzbereich und den gleichen Cut/Boost-Bereich wie das Original. Die Kompressor-Sektion besteht aus dem selben Kompressor wie der Weiss DS1 und bietet daher im eingeschränkten Umfang die gleiche Funktionalität wie das Weiss Compressor/Limiter Plugin. Es punktet mit einer Ratio von 1:1 bis 1000:1 und hat eine Attack-Zeit von nur 0,02ms. Der Drive/Character Bereich umfasst in diesem Fall keinen Drive, sondern den Limiter vom DS1 und Weiss MM-1, dessen Verstärkung über den Drive-Knob justiert werden kann. Es lassen sich über den Character-Knob verschiedene Begrenzertypen einstellen: Original DS1, erweiterter Typ 1 und erweiterter Typ 2. Wichtig zu erwähnen ist, dass diese Adaption, die in Kooperation mit Weiss Engineering entstanden ist und demnach offiziell lizensiert ist, auf den originalen Algorithmen basiert: das bedeutet, dass die gesamte Funktionsweise Codezeile für Codezeile von den ursprünglichen Geräten übernommen wurde. Auf diese Weise wird maximale Authentizität im Klangbild garantiert. Ebenso wie die DS1-MK3 und EQ1 steht der Weiss Gambit Series Channel insgesamt also für hohe Signaltreue, ohne die Klangfarbe zu manipulieren bzw. per Drive zu sättigen. Der Weiss Gambit Series Channel Strip überzeugt genau wie seine “Eltern” mit einem sauberen, transparenten und scharfen Signal.
Die Mindestanforderungen für alle nativen Versionen der Channel Strips sind unter Windows 10 (64-Bit) ein Intel Core i3/i5/i7/Xeon bzw AMD Quad-Core Prozessor oder neuer. Unter Mac OS X 10.13 bis 11.6.1 wird ebenfalls Intel’s i3/i5/i7 bzw. Xeon benötigt. Darüber hinaus fordern eine RAM-Kapazität von mindestens 8 Gigabyte, eine Bildschirmauflösung größer als 1280x800, ein Softube- sowie ein iLok-Konto und einen Internetzugang zum herunterladen von Setup-Programmen und zur Lizenzverwaltung.
Volle Kompatibilität mit Windows 11 sowie MacOS Monterey sowie der M1-Prozessorarchitektur steht noch aus.
Comments