Es ist tatsächlich wahr geworden! Ich wurde an der School of Design in Münster angenommen und werde ab dem Sommersemester dort Design studieren. Für mich geht damit ein Traum in Erfüllung und mein Herz springt vor Freude im Dreieck. Das Bewerbungsverfahren dauerte nun knapp 8 Wochen, von 400 Bewerbern wurden letztendlich nur 84 zum Studium zugelassen. Für den ersten Teil der Eignungsprüfung erhielten wir zu Beginn ein Thema für unser Bewerberportfolio, welches dieses Jahr ganz im Namen der Zukunft stand. „Münster 2050“, so hieß es, und die Aufgabe war es, sich die Zukunft in unserer Stadt vorzustellen und auf interessante Weise darzustellen.
Das Konzept
So weit so gut. Ich machte mir also erstmal Gedanken, wie ich die Zukunft denn überhaupt darstellen wollte, und schrieb alles in ein Notizheft. Ich entschied mich für eine Art Endzeit-Szenario und entwickelte eine kleine Storyline, an der ich mich von dort an bei allen weiteren Arbeitsproben orientieren konnte. Es kamen immer mehr neue Ideen dazu, je mehr ich über das Thema nachdachte, und irgendwann war ich bereit, mit der Umsetzung zu beginnen. Allem voran erstellte ich ein Deckblatt für das Portfolio, auf dem groß und deutlich das Thema zu lesen war, und schrieb die komplett ausgearbeitete Perspektive der Storyline in die Ziffern „2050". Die Intention hierbei war, dass jemand, der die Mappe öffnet, auf der ersten Seite sofort alles Nötige erfährt, um für das weitere Verständnis der anderen Arbeitsproben keine weitere Erklärung zu benötigen.
Dann entwickelte ich neue potentielle Logos für die Stadt Münster und ein paar ausgedachte Unternehmen, die es in der Realität so (noch) nicht gibt, sowie potentielle Werbung dafür.
Plötzlich kam mir der Gedanke, wie ICH wohl im Jahr 2050 (als 60-jähriger) aussehen werde. Also schoss ich ein Foto von mir, fuhr zu meinem Vater (57 Jahre) und schoß ein paar Bilder von ihm, um dann daraufhin kurzerhand uns beide in einem Bild zu verschmelzen. Das Resultat hat uns beide beeindruckt und wir warten nun geduldig ab, ob und wann der Zustand dieses Bildes wohl erreicht ist...
Zu meiner Zukunftsvision gehörte auf jeden Fall auch, dass Münster verschmutzt zurückgelassen und von der Natur zurück erkämpft wird, somit durfte natürlich eine post-apokalyptische Fotomontage nicht fehlen. Ich erstellte eine Blaupause für einen Robo-Hund, baute zusätzlich einen echten Haus-Roboter (aus Schuhkartons) der mittlerweile zu unserem neuen Mitbewohner geworden ist, und stellte dar, wie man wohl in gut 30 Jahren telefonieren wird.
Es hat mir wirklich sehr großen Spaß gemacht, Konzepte zu entwickeln, mir zu überlegen, was ich für die Umsetzung brauche, und dann Schritt für Schritt meine Ideen zu realisieren. Zum Ende der Frist habe ich dann nochmal alle Projekte überarbeitet und Details angepasst und korrigiert, sodass ich dann alles in den gewünschten Formaten ausdrucken, in eine Mappe packen und diese zum Tag der Prüfung in der Uni abgeben konnte.
Die Eignungsprüfung
Hatte man die Portfolio-Prüfung bestanden (Ergebnisse hingen am Abend aus), fand am nächsten Tag um 7.30 früh in der Uni die praktische Eignungsprüfung statt. Hier wurden wir über mehrere Stunden mit einer Aufgabe beschäftigt, die abschließend ein zwei-dimensionales und drei-dimensionales Ergebnis zutage bringen sollte, welches ebenfalls in die Gesamtbewertung der Eignungsprüfung mit einfließen sollte.
Wieder erst am Abend gab es dann endlich die Ergebnisse der Prüfungen zurück. Mittlerweile lagen meine Nerven blank und ich konnte es nicht mehr länger aushalten. Dann der Moment: mein Portfolio und meine praktische Arbeit wurden zusammen mit insgesamt 1,7 bewertet, und haben damit die Eignungsprüfung bestanden.
Somit habe ich nun die Möglichkeit, ab April 2019 Design studieren zu können, und bin damit der Erste in meiner Familie, der dies erreicht hat. :)
Liebe Grüße, euer Patrick Eisenhut
Praktikant Salvador Studioz Münster, 12.2018
www.salvadorstudioz.de
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